Die Seelenbotschaft der Schilddrüse, unserem Schmetterlingsorgan

Klein, zart, manchmal flatterhaft, weil so störungsempfindlich: die Schilddrüse ist dennoch ein Organ mit weitreichenden Auswirkungen, wenn sie sich gestört fühlt.
Ihre Lage im Hals etwas unterhalb des Kehlkopfes (am Kehlchakra) zeigt uns schon sehr deutlich, worum es metaphysisch („dahinterliegend“) geht: Um unseren Ausdruck, sowohl verbal als auch kreativ als auch sexuell.
Der Hals ist auch die Verbindung zwischen Rumpf (in dem das Herz sitzt) und Kopf (Verstand). Hier bestehen oft Blockaden, die sich z.B. in der Halswirbelsäule ausdrücken, oder in Kehlkopfproblemen (Räuspern, Reizhusten, Globus hystericus = Kloß im Hals, Schluckbeschwerden, und anderen Halsproblemen). Vor allem ist hier die Verbindung des Denkens mit dem Fühlen.
Gefühlsdreieck
Zu den körperlichen Auswirkungen von Schilddrüsen-Hormonstörungen sowie ihre Wichtigkeit für die geistige und körperliche Entwicklung bei Kindern brauche ich an dieser Stelle nichts sagen. Hier ist Claudia Rauch die Expertin.
Psychisch / energetisch zeigt uns die Schilddrüse ganz klar unser Gefühlsleben. Man nennt sie daher auch das Gefühlsdreieck. Jeder, der eine manifeste Schilddrüsenfehlfunktion hat, kann davon ein Lied singen, wie groß der Einfluss auf die Emotionen und das seelische Wohlbefinden ist.
Wahrnehmung und Ausdruck deines tiefsten Kerns
Das weitere Thema der Schilddrüse ist es, uns zu zeigen, wer und was wir in unserem tiefsten Kern sind. Es geht um unsere Essenz und darum, sie in der Welt zu verströmen, also freizulassen. Das geht nicht ohne Mut und Selbstsicherheit. Und es geht nicht ohne unsere Stimme, ein freies Kehlchakra.
In der Geschichte von Menschen mit Schilddrüsenproblemen liegen oft unterdrückende oder gewalttätige Erfahrungen verborgen. Schon als Kind wurden sie von den Eltern oder einem Elternteil (oft auch mit Alkoholproblemen) kleingehalten und ihre Bedürfnisse wurden für unwichtig erachtet. Sie durften sich nicht frei ausdrücken, weder in Worten noch in Handlungen.
Dass das zu tiefer, chronischer Traurigkeit führen kann, ist nachvollziehbar. Meist empfindet man diese Traurigkeit als grundlos, weil man keinen konkreten Anlass für sie findet. Sie fühlt sich einfach an, als wäre sie ein Teil von uns. Immer schon da gewesen. Unerklärlich. Sie kann nicht ausgedrückt werden. Es kann sich anfühlen wie eine dicke, dunkle, zähe Schicht, die über diesem inneren, tiefsten Kern liegt.
Frauen sind am häufigsten betroffen
Warum sind überwiegend Frauen von Schilddrüsen-Fehlfunktionen betroffen? Nun, die Schilddrüse steht in enger Verbindung mit der Gebärmutter und den dazugehörigen Organen wie Eierstöcken und Eileitern. Schon über den mittleren Meridian, das Konzeptionsgefäß (Konzeption = Zeugung, Empfängnis), der vom Damm über den Nabel und über die Kehle bis zur Unterlippe verläuft, sieht man diese Verbindung.
Aus der Chakrenlehre weiß man, dass das 2. Chakra (Unterleib) und das 5. Chakra (Kehle) eine enge Verbindung haben. Beide stehen für kreativen Ausdruck: das eine im sexuellen Bereich, das andere im verbalen Bereich. Beide drücken sich im gesunden Fall in Kreativität aus, was nichts anderes bedeutet, als die eigene schöpferische Kraft (lebenspendend, Neues erschaffen) zu leben.
Auffällig ist, dass sehr viele Betroffene Jahre zuvor eine Verletzung der Gebärmutter und/oder der Ovarien erlitten haben (Hysterektomie, Eierstockentfernung, Ausschabungen, Kaiserschnitt, oder andere) oder Verletzungen durch sexuelle Gewalt (auf körperlicher und/oder auf psychisch-emotionaler Ebene).
Natürlich sind auch Männer betroffen und auch sie sind als Kind möglicherweise Opfer sexueller Übergriffe und von Missbrauch gewesen. Körperlich sind hier die Organe Prostata und Hoden betroffen.
Evolutionär kann hier auch die Entwicklungsgeschichte der Frauenrolle in der Gesellschaft als Erklärung dienen. Es ist noch gar nicht so lange her, da durften Frauen ihre Meinung nicht oder nur sehr eingeschränkt öffentlich kund tun. In vielen Bereichen der Welt ist das noch heute so, dass Frauen kaum Rechte und wenig Wert haben und sich bis auf das Äußerste zurücknehmen müssen.
Auch weil das in manchen Ländern auch heute zum Teil noch sehr heftig ist, hat das einen großen Einfluss auf das kollektive System (morphogenetisch).
Und selbstverständlich hat auch das familiensystemische Feld (epigenetisch) immer noch massive Auswirkungen auf unsere heutigen Generationen.
Durfte ich mich als Kind ausdrücken? Durfte ich frei sprechen? Hat man mir zugehört? Oder hat man mir den Mund verboten? Konnte ich meine Bedürfnisse ausdrücken? In Worten, und/oder künstlerisch? Traue ich mich heute, mich verbal mitzuteilen? Wovor habe ich Angst, wenn ich das tun würde? Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte, wenn ich mein Herz auf der Zunge tragen würde?
Sind da alte Hass- oder Rachegefühle in mir gegenüber einem bestimmten Menschen? Fühle ich mich heute wahrgenommen? Gehört? Bin ich mutig genug, mich auszudrücken? Bin ich in einer chronischen, emotionalen Krise?
Möglicherweise zeigt sich Schritt für Schritt das Thema, das hinter deinen Beschwerden steckt.
Übrigens können auch Piercings durchaus Auswirkungen haben auf die Organe in diesem Meridianverlauf. Seien es Bauchnabel-, Lippen- oder Zungenpiercings, oder auch Intimschmuck. Wer ständig Probleme mit seinen Piercings hat (Entzündungen, Eiterungen, Schmerzen), sollte diese entfernen, um dem Körper und dem Energiefluss die Möglichkeit der Erholung und Heilung zu geben.
Deine innere Mitte
Im übertragenen Sinn zeigt uns die Lage der Schilddrüse sowie der Mittelmeridian auch, dass es auch um unser Zentrum geht, beziehungsweise bei Schilddrüsenproblemen darum, zu erkennen, dass wir aus unserer Mitte herausgefallen sind. Wann und in welcher Hinsicht ist das passiert?
Sie zeigt uns, dass es Zeit ist, zu uns zurückzukehren. Jetzt.
Wir sind oft verhaftet in alten Denk- und Überzeugungsmustern, die schon lange nicht mehr für uns (unsere Generation, unsere Zeit) gültig sind. Sei es aus Kindheitserfahrungen, oder übernommenen Mustern aus dem Familiensystem oder dem Kollektivsystem.
Dann können wir Schöpfer sein. Dann sind wir kreativ und liebevoll eins mit allem. In unserer Mitte zu sein, bedeutet, uns achtsam und angstlos auszudrücken. Wir trauen uns, das an die Oberfläche zu bringen, was uns zutiefst bewegt. Dann brauchen wir keinen Schutzschild (SCHILDdrüse) mehr.
Wenn wir das verstanden haben und leben können, haben die alten Verletzungen keine Macht mehr über uns. Es ist eine Form der Vergebung, die uns Frieden geben kann.
Was hat die Wirbelsäule mit der Schilddrüse zu tun?
Die Schilddrüse ist verbunden mit dem 7. Halswirbel (Prominens: das ist der Wirbel, der so prominent hervorragt). In diesem Bereich befindet sich auch die Reflexzone der Schilddrüse.
Eine Blockade in diesem Wirbelbereich kann auch Einfluss haben auf die Schilddrüsenfunktion. Deshalb sollten die Wirbel C5 bis Th1 (1. Brustwirbel) auch immer mitgeprüft werden.
Themen dieser Wirbel können sein:
· Gefühl der Unterdrückung, Hilflosigkeit, Betroffene leiden still
· „Ich kenne mich selbst nicht mehr“
· „Das tut / darf man nicht!“
· Festhängen in Vergangenem
· Gefühl der Handlungsunfähigkeit
· Eigene Bedürfnisse werden unterdrückt
Es gibt oftmals bei Frauen im fortgeschrittenen Alter (Menopause, Prämenopause) Gewebeverdickungen über diesem Wirbelbereich, den man „Hormonbuckel“ nennt. Möglicherweise resultiert er aus vielen erlebten „Nackenschlägen“, ständigen Sorgen, lange andauernder Traurigkeit, und eingeschlossenen Gefühlen. Er ist wie ein Schutzpanzer. Die Wehrhaftigkeit ist passé. Eventuell gibt es ein lange gehegtes, „dunkles“ Familiengeheimnis?
Mögliche psychische Hintergründe von Schilddrüsenerkrankungen
Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose):
Gefühle von Müdigkeit, Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Antriebslosigkeit sind typisch für eine manifeste Hypothyreose. Betroffene fühlen sich mitunter ungeliebt oder sogar gebrochen. Sie sind unfähig, Widerstand zu leisten, haben eine schlechte Resilienz. Viele können ihre Bedürfnisse nicht mehr wahrnehmen und ausdrücken. Wenn Gefühle sich stauen, weil sie nicht gefühlt werden, bewirken sie im Körper oft eine Wasseransammlung (Ödeme, Aufgequollenheit). Das bedeutet im übertragenen Sinne ein Ertrinken in den eigenen Gefühlen.
Möchtest du dich am liebsten verstecken und/oder vor was läufst du weg? Auch deine Gefühle? Ist da ein „geheimes“ Gefühl in dir? Welcher tiefster Schmerz ist da in dir?
Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose):
Das Gegenteil sehen wir hier: ein hoher Stresspegel. Der Körper läuft auf vollen Touren, er läuft heiß - so lange, bis nichts mehr geht, weil keine Kapazitäten mehr da sind. Die Folge ist große Erschöpfung und möglicherweise ein Wechsel in eine Unterfunktion.
Im übertragenen Sinne zeigt diese Symptomatik, dass es der/die Betroffene mit aller Gewalt der Umwelt zeigen will! Da ist auch Aggression im Spiel, in der Regel sich selbst gegenüber. Indem man seine Bedürfnisse -wieder einmal- missachtet und „gegen sich selbst arbeitet“.
Frage dich vielleicht einmal, ob du dir selbst gegenüber aggressiv bist und was du zu erzwingen versuchst. Zweifelst du an dir selbst? Warum glaubst du nicht an dich? Wie geht es dir mit Selbstliebe? Fühlst du dich in dir gefangen? Fühlst du dich als DU selbst? Welchen Wert gibst du dir selbst? Ist da Wut? Bist du sauer auf dich? Auf wen sonst noch? Woher kommt die Wut, wann entstand sie? Schiebst du Anderen immer wieder die Schuld zu? Wem? Fühlst dich machtvoll, oder eher ohnmächtig?
Morbus Hashimoto
Hier geht es noch einen großen Schritt weiter, denn im Falle des Hashimoto wendet sich der Körper gegen sich selbst. Durch entzündliches Geschehen wird das Gewebe der Schilddrüse angegriffen und zerstört. Das spricht für eine autoaggressive Abwehrhaltung und eine große, lange unterdrückte Wut, die sich gegen dich selbst richtet.
In Abwehrhaltung gehen wir üblicherweise, wenn wir etwas als gefährlich empfinden.
Da sind also Gefühle in dir, die „nicht sein dürfen“. Für was verurteilst du dich selbst? In welcher Hinsicht misstraust du dir? Deine innere Stimme wird von dir ignoriert, du traust ihr nicht? Stattdessen tust du Dinge, die du „eigentlich“ nicht tun willst? Du siehst deine innere Schönheit nicht?
Globus hystericus (der"Kloß im Hals")
Da versteckt sich das Wort „hystera“ aus dem griechischen, was Gebärmutter/Mutterleib bedeutet. Früher betraf das Wort „hysterisch“ Frauen, die sehr emotional (über-)reagierten und das war ja auch nicht sehr freundlich gemeint. Ebenfalls haben wir diesen Wortstamm im Begriff „Hysterektomie“ = Gebärmutterentfernung.
Der Globus hystericus bezeichnet sowohl körperlich ein Hindernis, das Schluckbeschwerden bewirken kann (aber nicht muss), als auch eine gefühlte Enge-Blockade im Kehlbereich, die medizinisch-körperlich nicht erkennbar ist.
Körperlich kann hier u. a. eine Vergrößerung der Schilddrüse zugrundeliegen als auch ein Knoten, der nach innen wuchert und die Luft- und/oder Speiseröhre komprimiert. Schlucken und evtl. auch Atmen können erschwert sein.
Psychosomatisch gesehen hat sich hier etwas angesammelt:
Emotionales, das wahrgenommen und ausgesprochen werden möchte. Das im wahrsten Sinn des Wortes im Halse feststeckt.
Ich denke, letztlich ist jeder Mensch auf der Suche nach der Antwort auf die Frage „wer bin ich?“. Wir alle definieren unseren Wert mehr oder weniger über Dinge im Außen, wie Erfolg, Freunde, Besitz, Geld. Und vergessen dabei, in uns selbst zu blicken und uns selbst wirklich kennenzulernen. Den Funken in uns, der göttlich ist. Unser wirkliches SEIN.
Wir müssen uns vielleicht immer wieder einmal fragen: Traue ich mich, mein wahres SEIN zu erkennen? Meine eigene Wahrheit? Lebe ich authentisch und integer? Habe ich den Mut, zu meiner Wahrheit zu stehen und sie auch auszusprechen? Was könnte schlimmstenfalls passieren, wenn ich es tue?
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlungsmöglichkeiten für die Schilddrüse sind vielfältig, sowohl
· körperlich (Craniosacraltherapie / Osteopathie / Pulsen, Schilddrüsenmassage) als auch
· naturheilkundlich (Phytotherapie, Spagyrik),
· energetisch und spirituell (Bachblüten, Homöopathie, Meridianbehandlung, Akupunktur, Geistiges Heilen, Seelenreise, Wirbelsäulenaufrichtung, etc.) sowie
· psychotherapeutisch (Trauma-Therapie, Systemische Aufstellung der Familie oder des Organs).
Natürlich kann man auch vieles selbst und zu Hause für sich tun, wie z.B. Meditation als Bewusstseinstechnik, um die Verbindung zu sich selbst wiederzufinden. Außerdem wäre es ratsam, auch den Darm in die Behandlung mit einzubeziehen (Darmflora, Mikrobiom), eine Ernährungsumstellung - und nicht zuletzt für Stressreduktion zu sorgen, indem ein Ausgleich geschaffen wird, mit dem man sich wohlfühlt.
Wenn dich die Organsprache interessiert, lade ich dich herzlich auf meine Blog-Seite https://www.heilraum-stuebiger.de/blog-1/ ein und auf meine Facebook-Seite https://www.facebook.com/CorinnaStuebigerHeilpraktikerin/
Ich danke dir für deine Aufmerksamkeit und das Lesen bis hierher.
Dir, Claudia, danke ich für die Einladung zu diesem Gastartikel hier auf deiner Seite.
Herzlichst
Corinna Stübiger, Heilpraktikerin
HeilRaum - Praxis für Integrative Körper-Seelen-Arbeit
www.heilraum-stuebiger.de






